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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Wann beginnt die „stillste Zeit des Jahres“ bei Ihnen? Sind es noch zwei, drei, vier Tage?
Dürfen Telefone, Röntgengeräte und Sonden gar schon früher ruhen, oder bereiten Sie sich auf Dienste während der Feiertage vor?

Was auch immer die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester bringt, sie ist traditionell geprägt von Dankbarkeit und Wertschätzung. Etwa für jene Menschen, die uns in Praxen und Kliniken vertrauen und unterstützen, die uns fordern und so unser fachliches und persönliches Wachstum anstoßen.

Das soll auch im neuen Jahr 2024 so sein.

Eine möglichst entspannte (Aus-)Zeit,
strahlende Festtage und einen gelungenen Rutsch ins neue Jahr
wünscht Ihnen der Bundesvorstand der Österreichischen Zahnärztekammer

 

Was Sie im aktuellen Newsletter erwartet:

  • Dr. Birgit Vetter-Scheidl ist neue ÖZÄK-Präsidentin
  • Tarifanhebung ab 1. Jänner 2024
  • Gesundheitsminister kündigt Partnerschaft einseitig auf

 

Wiener Kieferorthopädin ist neue ÖZÄK-Präsidentin

Der Ende November neu gewählte Bundesvorstand steht erstmals unter weiblichem Vorsitz: Dr. Birgit Vetter-Scheidl wurde zur ÖZÄK-Präsidentin gewählt.

Was sich nun ändert: In einem ersten Schritt hat Vetter-Scheidl gemeinsam mit ihrem Team Referate an die Bedürfnisse der heutigen Zeit angepasst. Der neue Ausschuss wird weiters wieder alle neun Bundesländer in die standespolitische Arbeit miteinbeziehen. Darüber hinaus sind Aufgaben jetzt auf mehr Referentinnen und Referenten verteilt. Positiv zu erwähnen ist, dass die Gesamtausgaben für die Funktionärstätigkeiten bereits jetzt sichtbar gesenkt wurden; die Aufwandsentschädigung der Präsidentin beispielsweise hat sich im Vergleich zu ihrem Vorgänger halbiert.

Neuerungen zum Wohle aller: Alle ÖZÄK-Vorstandsmitglieder haben sich freiwillig einer Compliance-Leitlinie unterworfen. Der erste gefasste Beschluss war die Senkung der Kammerbeiträge für die Mitglieder.

 

Kassentarif steigt um knapp sieben Prozent

Die zahnärztlichen Kassentarife werden ab 1. Jänner 2024 um 6,95 Prozent erhöht. Dieses Ergebnis konnte das neue ÖZÄK-Team bei der Ausverhandlung der Tarifanhebung für das kommende Jahr erzielen.

Im Zuge der Ausverhandlung dieser Tarifanhebung stellte sich heraus, dass der Honorarerhöhungsfaktor für 2023 mit lediglich 2,65 Prozent berechnet wurde. Ex-Präsident OMR DDr. Hannes Gruber stimmte einem 2,45-prozentigen Vorgriff auf 2024 zu, welcher in diesem Jahr wieder in Abzug gebracht werden sollte. Die massive und geschlossene Gegenwehr des neuen ÖZÄK-Verhandlungsteams konnte dieses Ansinnen verhindern – und die + 6,95 Prozent für 2024 sicherstellen. Die medial kolportierte Honorarerhöhung der Ärztekammer für Wien um 10 % sind für 2 Jahre (5 % pro Jahr).

Allerdings bleibt bei dieser normalen jährlichen Tarifanpassung der in den vergangenen drei Jahren erlittene Inflationsverlust von mehr als zehn Prozent unberücksichtigt. Da der Ex-Präsident seiner Verantwortung, in Verhandlungen zu treten, nicht nachgekommen ist, sieht sich das neue Verhandlungsteam gezwungen, energische Schritte in diese Richtung zu setzen.

Die neuen Tarife gültig ab 1. Jänner 2024 finden Sie hier.

 

So sagt Gesundheitsminister Rauch den Zahnärzten den Kampf an

Was bisher guter Brauch war, hat Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kürzlich einseitig und ohne Vorwarnung aufgekündigt: Statt guter, pflichtbewusster Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK), ÖZÄK und den Landeszahnärztekammern – etwa bei Postenbesetzungen – hat Rauch das Mitspracherecht der Kammern beinahe im Alleingang gestrichen.

Während die niedergelassenen Zahnärztinnen und -ärzte hierzulande ohnehin kaum eine Lobby haben, plant die ÖGK offenbar, ihre Zahnambulatorien kräftig auszubauen und zu vergrößern. Zum Nachteil der Niedergelassenen. Zwar hat Rauch nach seinem Amtsantritt angekündigt, neue Kassenstellen zu schaffen; ein Plan, wie diese Stellen auch attraktiv gemacht werden können, fehlt allerdings bis heute. Ein sinnvoller erster Schritt wäre beispielsweise die Anpassung der Kassentarife an heutige Standards. Immerhin: Allein in Oberösterreich gehen in den kommenden Jahren 48 Prozent der niedergelassenen Zahnärztinnen und -ärzte in Pension, was den Mangel an Zahnmedizinern freilich weiter verschärft.

Die ÖZÄK wehrt sich gegen ein Zukunftsszenario, in dem die Türen für Investoren aufgestoßen werden, die im großen Stil Krankenanstalten gründen und sich darin auf Privatleistungen spezialisieren. In Deutschland gibt es bereits etliche Beispiele dafür, wie nachteilig sich ein solches Profitstreben auf die Versorgung der Patientinnen und Patienten auswirkt.

Ein weiterer Kritikpunkt der ÖZÄK bezieht sich darauf, dass ÖGK-Ambulatorien rund zehn Prozent der Bevölkerung versorgen, sich bei Wochenend- und Feiertagsdiensten jedoch auffallend zurückhalten.

„Wer Rechte hat, hat auch Pflichten“, erinnert die Zahnärztekammer. Ob der Gesundheitsminister zu einer partnerschaftlichen Kommunikation zurückkehren wird, bleibt offen.